Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat auch außerhalb ihrer Ursprungsländer eine Verbreitung erfahren. Allerdings wird Chinesische Medizin weltweit auf sehr unterschiedlichem Niveau praktiziert.
Mit dem Einzug der TCM in den westlichen Kulturkreis wird die Akupunktur häufig herausgelöst aus dem komplexen System als populärste Säule der TCM praktiziert. Oft bleiben der theoretische Hintergrund und das volle klinische Potential der Chinesischen Medizin praktisch unbekannt. Folglich bestehen im westlichen Denken viele merkwürdige Vorstellungen über die TCM, häufig wird sie als Hokuspokus bezeichnet, wenn ein Patient durch die chinesische Arzneitherapie (Kräutertherapie), Akupunktur/Moxibustion und Techniken der Manuellen Medizin (Tuina) und einer entsprechenden Ernährung Heilung erfährt.
Tatsächlich ist die TCM ein zusammenhängendes und unabhängiges System des Denkens und der Praxis, das über zwei Jahrtausende hinweg entwickelt wurde.
Westliche und östliche Medizin unterscheiden sich hinsichtlich Krankheitsdefinition
und Krankheitsbetrachtung.
Die westliche Medizin definiert eine Krankheit als organbezogene Störung, welche apparativ messbar ist und erst besteht, wenn eine Organschädigung existiert.
Im Gegensatz dazu wird in der Chinesischen Medizin der Krankheitsbegriff organübergreifend definiert. Eine Erkrankung äußert sich früh als Störung des Allgemeinbefindens.
Schon im Huangdi Neijing Suwen, einem der ältesten Standardwerke der chinesischen Medizin, entstanden ca. 2600 v. Chr. steht: „Man muss eine Krankheit behandeln, bevor sie ausgebrochen ist.“
Die konsequente Nichtbeachtung von Befindlichkeitsstörungen führt über die Jahre zu ernsthaften Schädigungen der Organe.
Liegt eine Organschädigung bereits vor, kann eine Kombination westlicher und chinesischer Behandlungsmethoden sinnvoll sein.